Projekte - HERF Inverter abfragen

Kürzlich habe ich wieder ein Balkonkraftwerk installiert - mitgeliefert wurde hier ein Wechselrichter ( ESTAR ) HERF-800. Wie ich dann im Web erfahren habe benötigt man für die Auswertung und den Zugriff zusätzlich zur üblichen China-App auch noch eine sogenannte DCU-/DTU-Einheit  - um mit dem Inverter zu kommunizieren. Das hat mir natürlich so nicht gefallen.....

Und so habe ich mich mal wieder auf die WEB-Suche gemacht und bin auf das Projekt "www.openDTU.solar" gestossen. Auf Ihrer Webseite haben die Entwickler das Projekt sehr ausführlich aufbereitet und weitestgehend auch für den "nur gelegentlichen Anwender" zusammengestellt.

ACHTUNG:    Dies ist KEIN VON MIR ENTWICKELTES PROJEKT - die komplette Software und eine ausführliche Anleitung haben Dritte entwickelt und bei GitHub bzw. auf Ihrer Webseite der Allgemeinheit zu Verfügung gestellt. Mein Beitrag hier ist also lediglich eine Dokumentation meiner persönlichen Erfahrungen und Vorgehensweisen bei der Einrichtung meines HERF-800-Inverters !!!   Alle Rechte und die Urheberschaft an dem Projekt "openDTU" haben die Ersteller des Projektes !!!!

Auch wenn in vielen älteren WEB-Beiträgen ( das Projekt ist längst kein Insider-Geheimniss mehr ) oft lediglich nur auf die Eignung für Hoymiles-Inverter hingewiesen wird - die Software kann aktuell auch mit den HERF-Invertern umgehen.

Hardware....

Im Gegensatz zu den Kosten für das originale DCU/DTU-Bauteile benötigt Ihr lediglich

  • ein ESP32-NodeMCU-Development-Board ( ca. 6-10 € ),
  • ein Funkmodul NRF24L01+ ( das PLUS ist für HERF Inverter wichtig - kürzlich gekauft - 4Stk für ca. 9 € ),
  • ggf. einen kleinen Bildschirm ( kürzlich gekauft OLED-Display SH1106 ca. 6 € )
  • ein USB-Netzteil mit mind 2A Leistung ( kürzlich gekauft - 3 Stk. für ca. 8 € ).

und natürlich etwas Kabel, ggf. eine Lochplatine und Steckleisten...

Schaltung....

Hier mal als Schaltbild ( als Zitat von der originalen Projekt-Webseite ).....

Quelle:  www.openDTU.solar

und bei mir als zusammengelötetes Bauteil....

leider unscharf - ich versuch's demnächst nochmals... der kleine Bildschirm fehlt hier noch...

 

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Installation:

Die Projekt-Software könnt Ihr sehr leicht auf Euren ESP32 übertragen - auf der o.g. Projekt-Webseite gibt es unter dem Punkt "Web-Flasher" ein Installationsmodul, Ihr müsst den ESP32 nur mit Eurem Rechner per USB verbinden und dann das Installations-Script für den ESP32 starten ( manchmal gibt es eine Fehlermeldung - dann einfach nochmals starten ).

ACHTUNG: Es wird ein Chrome-Browser gefordert, MS Edge geht aber auch - Firefox z.B. hat bei mir nicht geklappt...

Danach könnt Ihr den ESP32 abstöpseln, mit externer Stromversorgung neu starten und Euch im WLAN-Setup Eures Rechners mit dem angezeigten WIFI "openDTU......" des ESP32 verbinden ( Passwort "openDTU42" ).

Um diesen Schritt auszuführen, benötigt Ihr allerdings einen Rechner mit eigenem WLAN-Zugang, also einen Laptop, ein Tablet oder am Desktop einen WLAN-Stick...

Dann ruft Ihr im Browser Eures Rechners die IP-Adresse " http://192.168.4.1 " auf und es erscheint die Projekt-Steuerungsoberfläche Eurer neuen Installation.

Screenshot Live-Ansicht ( openDTU - hier bereits konfiguriert )
Einrichtung - WLAN...

Unter "Settings - Network Settings" könnt Ihr den ESP32 nun in das hauseigene WLAN-Netz einbinden ( bei Erfolg wird die aktuelle Oberfläche über das ESP-WIFI dann nur noch für eine kurze Zeit nach einem Neustart zur Verfügung stehen - als "Notzugang" ). 

Ihr ruft den ESP32 zukünftig über seine IP-Adresse im heimischen WLAN auf....die Identifikation für das "Einloggen" in die Software ist analog dem WIFI-Zugang...

=> User "admin"  und Passwort "openDTU42" ( könnt/solltet Ihr dann aber ändern ).

Einrichtung - Inverter...

Unter "Setting - Inverter Settings"  vergebt Ihr einen Namen für Euren Inverter ( kann sicher auch "Paul" heissen - ich habe "ESTAR HERF-800" eingetragen.

Die Serien-Nummer findet Ihr auf dem Inverter, sucht nach "S/N Axxxxxxxxx". Solange ihr die Nummer eintippt, erscheint immer eine Fehlermeldung "unbekannt" - wenn Ihr fertig seit wird die eingegebene Seriennummer automatisch in eine andere systeminterne Seriennummer umgewandelt ( also nicht wundern !! 🤓).

Wenn alles geklappt hat - wird Euer Inverter dann akzeptiert und Ihr könnt abspeichern...

Einrichtung - Device-Profil...

Zusätzlich müsst Ihr noch das Device-Profil einspielen. Dazu gibt es einen Link auf der Projekt-Webseite unter "Firmware - Device Profiles" zu einem GitHub-Archiv - dort habe ich mir das Profil "nodemcu_esp32.json" auf den Rechner heruntergeladen.

Im Software-Menüpunkt "Konfigurations-Management" auf Eurem ESP wählt Ihr den Eintrag "pin Mapping", sucht im nebenstehenden Eingabefeld die heruntergeladene o.g. Datei auf Eurem Rechner und klickt auf Wiederherstellen. Danach mit Speichern den Menüpunkt verlassen.

Screenshot Konfigurationsverwaltung ( openDTU )

Im Software-Menüpunkt "Hardware-Einstellungen" findet Ihr dann ein Listenfeld - sucht Euch das gewünschte Profil aus und speichert - bei mir war es "NRF24 mit SH1106" ( SH1106 ist mein Display ).

Screenshot Hardware-Einstellungen ( openDTU )

Wenn Ihr alles richtig gemacht habt ( und ich richtig erklärt 😎 habe ) , sollten dann auf Eurem Rechner die aktuellen Daten vom HERF-Inverter angezeigt werden, ebenso auf Eurem Display...

Es gibt noch eine Menge weiterer Einstellmöglichkeiten und Konfigurations-Optionen, welche ich aber bisher nicht ausprobiert habe....

 

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Optional - ein Gehäuse ...

Damit die ganze Elektronik nicht "offen in der Gegend rumliegt" , habe ich mir im Sketchup ein kleines Gehäuse entworfen und gedruckt. Die Öffnung für das Display ist noch etwas zu breit - ich hatte vor Lieferung am Photo gemessen - das könnt Ihr ja noch anpassen.

ein einfaches Gehäude mit Sketchup

Die Platinen habe ich mit einer Heiss-Klebe-Pistole befestigt, die seitliche Öffnung für das USB-Kabel hat sich auch noch als etwas knapp (infolge des zusätzlichen Klebe-Materials) erwiesen...

So sieht die Sache dann aus..

die Sonne scheint....

und hier die Sketchup-Datei zum Download....

Falls Ihr hier etwas nachdrucken wollt, solltet Ihr immer die Masze prüfen und bei den massiven Bauteilen unbedingt mit der Druckqualität Eures Drucker und Materials (z.B. Thema Schwinden) abstimmen - um Probedrucke werdet Ihr nicht herumkommen....

 

Probiert es doch einfach aus....

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