Was braucht man so.....
Wenn man sich mit dem Gedanken trägt, sein erstes Projekt zu starten, entsteht sicherlich die Frage nach sinnvoller Grundausstattung und woher man sie beziehen kann (und was es kostet )...
Sofern Ihr zuerst nur in die Programmierung einsteigen wollt, ich habe bereits einige Programme dargestellt.
Aber es macht meiner Erfahrung nach deutlich mehr Spass, wenn man mit einem konkreten - nachher auch "anfassbaren" - Projekt einsteigt. Allerdings braucht man dann eine Grundausstattung....
Ihr könnt sie bei den etablierten "Bastel-Shops" erwerben oder halt auf den bekannten Web-Plattformen. Habt keine Angst vor "Bauteilen aus Fernost" - diese haben oft andere Bezeichnungen - erfüllen aber auch ihren Zweck.
Und sie sind oft günstiger und in grösseren Stückzahlen (zum gleichen Preis) erhältlich....
3D- Druck
- natürlich einen 3D-Drucker - mein letztes Gerät habe ich bei Beginn der Corona-Krise für ca. 80,- € gekauft, mein erster Drucker von knapp 10 Jahren hat damals noch knapp 300,- € gekostet - siehe Anett A8.....
eine Rolle Druckmaterial (für erste Tests ist ggf. beim Drucker schon etwas dabei), ansonsten müsst Ihr z.B. nach PLA mit dem Durchmesser Eures Druckers suchen. Eine Anbieterempfehlung kann ich Euch leider nicht geben - mein bisheriger langjähriger Anbieter hat leider aufgehört - ich muss mich demnächst wieder selbst auf die Suche machen. Die Rollenpreise für 1kg liegen i.d. Regel um 25,-bis 30,- € (das hält sehr lange !!) Allerdings ist Filament eine "Glaubensfrage" ihr werdet keine zwei gleichen Meinungen finden. Nachdem ich das Filament meines o.g. Anbieters jahrelang zufrieden genutzt habe, musste ich in einer Bewertung im Web lesen, das es "Mist" wäre. Das dort empfohlenen Filament hatte ich kurz zuvor zufällig gekauft - und in die Ecke "für Druck ohne besondere Ansprüche" eingeordnet - soviel zu diesem Thema. Ihr müsst einfach ausprobieren....
ich persönlich schwöre auf eine Glasplatte (spezielles Glas - nicht Nachbars Fenster plündern) auf meinem Drucktisch, sie verteilt die Wärme gut und das Druckmaterial haftet i.d. Regel besser. Auch lässt sie sich bei mehreren Drucken schnell austauschen - die Wartezeit bis zum Abkühlen und erneutem Druckstart entfällt...( also ggf. gleich zwei besorgen ). Ich befestige sie mit sog. Foldback-Klammern ( so kleine Blechklammern mit zwei Hebelchen, die wirklich fest zupacken). Die Glasplatten kosten so etwa 15,- bis 20,- €, die Klammern gibt's im Döschen für ??...
eine micro-SD-Karte, die ist nicht immer im Lieferumfang (eine kleine Karte mit geringem Speicherplatz reicht völlig). Nehmt hier nicht die billigste Version - Ihr werdet die Daten oft schreiben, das mögen SD-Karten nur begrenzt...
ein Set von Bohrern, Feilen, Gewindeschneidern und.....Sekundenkleber ! Auch wenn Ihr Löcher rund konstruiert, müssen sie i.d. Regel nachher aufgebohrt werden - nicht zuletzt aufgrund des "Schwindens" Eures Druckmaterials . So sind bei mir z.B. 8mm Löcher oft mit 8.4mm konstruiert - bei Stiften entsprechend umgekehrt. Auch muss die z.B. die Druckplattenhaftung entfernt werden und Oberflächen ggf. nachbearbeitet werden. Und wenn Ihr grössere kreisförmige Bauteile konstruiert werdet Ihr feststellen, das nicht jeder 3D-Drucker gleichmässig runde Teile druckt - ich habe schon oft meine Teile erst "einschleifen" müssen...
elektronische Basteleien
Tja, viel ist nie zuviel...
Wer ganz neu einsteigt, dem empfehle ich wärmstens so ein "Beginner-Set" mit vielen Bauteilen und einem Experimentierboard - erhältlich auf den bekannten Web-Portalen. Hier bekommt Ihr erst einmal eine Grundausstattung an Bauteilen und meist auch eine ausführliche Einführungs-Anleitung (meist allerdings in Englisch). Mir hat das damals sehr geholfen. Wird wohl so 20,- bis 40,- € kosten - ist es aber wert.
Wenn Ihr dann selbst elektronische Bauteile bestellt, nehmt gleich die Pack's mit mehreren Stück Inhalt (nichts ist unangenehmer, als mitten im Projekt stoppen zu müssen, weil irgendein 3cent-Bauteil erst bestellt werden muss - und günstig aus Fernost heisst oft 1-2 Wochen Lieferzeit)....
Ansonsten...
- zuerst natürlich einen vernünftigen Lötkolben - er sollte klein sein (nicht der aus Vaters Werkstatt) und möglichst regelbar. Gelegentlich gibt es bei den Discountern auch solch regelbare Lötstationen für kleines Geld. Normalerweise seid Ihr mit 25,- bis 30,- € dabei.
ein Messgerät (nicht den billigsten Schrott nehmen !) - es sollte zumindestens Gleich- und Wechselstrom, Widerstand, Spannung und Stromstärke messen können. Auch hier seid Ihr normalerweise mit 25,- bis 30,- € gut dabei.
elektronische Bauteile....z.B. diverse Fest-Widerstände, regelbare Widerstände, Dioden, Transistoren ggf. auch MOSFET-Transistoren für grössere Lasten, Relais, Zener-Dioden, Leuchtdioden (LED), diverse farbige Kabel, Leiterplatten für Eure Entwürfe (es gibt vorgelochte Platten in vielen Grössen) etc. etc. etc..... FAST ALLE diese Bauteile gibt es auf den diversen Web-Plattformen für relativ kleines Geld in grösseren Mengen/Päckchen oder als zusammengestellte Päckchen diverser Typen eines Bauteils. Die Preise für solche "BigPacks" je Bauteilgruppe liegen i.d. Regel zwischen 5,-€ und 15,- €
wenn Ihr Eure Schaltungen mit den Mini-Rechnern wie ESP32, ESP-32CAM oder dem RaspberryPi ansteuern wollt, braucht Ihr diese natürlich auch. Aktuelle Preise habe ich grad nicht (ich hab schon länger vorgesorgt und Reserven im Schrank). Für ESP32-Development-Boards habe ich zuletzt (in Fernost) ca. 4,- bis 6,- € bei Abnahme mehrere Boards bezahlt. Ein RasPi ist da deutlich teurer...
Motoren und Schrittmotoren kauft Ihr nach Bedarf, sie gibt es auch aus Fernost (mit gleicher Qualität) aber dann ist es oft für den Einsteiger komplizierter, die massgebenden Daten zu ermitteln. Bekannte Motorentypen (wie z.B. NEMA) sind da am Anfang einfacher einzusetzen und es gibt mehr Informationen im Web.
Besorgt Euch rechtzeitig Pinleisten o.ä. (s.u.), ich habe in der ersten Zeit meine ESP immer direkt auf die Platinen gelötet - das war dann echt harte Arbeit, sie wieder abzubekommen. Und so billig sind sie ja dann doch nicht...

